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FRUCHTIG - SAÜERLICH

Jack Rose

Jack Rose

Beschreibung

Alle Zutaten mit Eiswürfeln in einen Shaker geben und ca 12 Sekunden lang kräftig shaken. Anschließend noch einmal ohne Eis shaken und in eine vorgekühlte Coupette strainen. Mit einer Zitronenzeste garnieren.

Zutaten

-5cl Apple Jack oder Calvados

-2cl Grenadine

-3cl Zitronensaft

-2cl Eiweiß (optional)

-Deko: Zitronenzeste

Woher kommt der Jack Rose Cocktail?

Das erste Jack Rose Rezept findet sich 1908 in Jacob Grohuskos Buch “Jack’s Manual”. Dieses unterscheidet sich allerdings stark von heutigen Rezepten. Grohusko listet folgende Jack Rose Zutaten: Cider Brandy, Zucker, Himbeersirup, Zitronensaft, Limettensaft, Orangensaft und einen Schuss Soda Water.

Als im Jahre 1914 “Straub’s Manual Of Mixed Drinks” von Jacques Straub erschien, welches eines der wichtigsten Barbücher seiner Zeit darstellt, hatte sich das Jack Rose Rezept schon zu dem gewandelt, wie wir es heute kennen: Calvados, Zitrone, Grenadine. Ob diese Änderungen auf Straub zurückgehen oder wann sie vorgenommen wurden ist nicht eindeutig geklärt. Allerdings steht fest, dass sich ab diesem Zeitpunkt beinahe alle Jack Rose Rezepte an dem von Straub orientierten.

Was ist ein Jack Rose Cocktail?

Den Jack Rose nach heutigem Rezept kann man relativ eindeutig in die Kategorie der Sours einordnen, deren Vertreter aus einer Spirituose, einer Süße-Basis, Zitrussaft und Wasser (meist Schmelzwasser, welches beim Shaken entsteht) bestehen. Die bekanntesten Sours sind heutzutage der Whiskey Sour, der Daiquiri und die Margarita.

Wie macht man einen Jack Rose Cocktail?

Bei den Jack Rose Zutaten kommt es von Zeit zu Zeit immer wieder zu Diskussionen. Gerade die Frage, ob man Grenadine oder Himbeersirup für den Jack Rose verwendet, wird sehr oft gestellt. Folgt man Grohuskos Jack Rose Originalrezept, so ist hier die Rede von Himbeersirup. Jacques Straub sprach allerdings schon von Grenadine. Dazu muss man wissen, dass es seit Anfang des 20. Jahrhunderts in der Fachliteratur tatsächlich Gang und Gäbe ist, diese beiden Zutaten wild hin und her zu tauschen. Der Jack Rose ist hier keine Ausnahme. Ein bekannter Drink, bei dem dies ebenfalls der Fall war, wäre zum Beispiel der Clover Club Cocktail. Ob eine genaue Unterscheidung zwischen Grenadine und Himbeersirup oftmals einfach nicht gemacht wurde, weil sich die Zutaten Geschmacklich sehr ähnlich sind, oder weil in den meisten Grenadines ohnehin Himbeere enthalten ist, weiß man nicht genau. Unserer Meinung nach funktioniert für den Jack Rose Cocktail beides. Macht man ihn mit Grenadine, sollte man nur darauf achten, dass man einen echten Granatapfelsirup benutzt, da die meisten anderen Produkte oft sehr künstlich schmecken.

Eine weitere häufig gestellte Frage zum Jack Rose Rezept ist, ob man diesen nun mit oder ohne Eiweiß macht. Kurz gesagt: es war bei Sours schon immer eine gängige Option frisches Eiweiß beizufügen und auch im Jack Rose funktioniert beides ausgezeichnet.

Welchen Apfelbrand benutzt man für einen Jack Rose?

Wirklich spannend wird es, stellt man die Frage nach der passenden Basisspirituose des Jack Rose. Es ist klar, dass man in jedem Fall eine Form von Apfelbrand verwendet. Aber welche sollte man genau verwenden?

Grohusko erwähnt in seinem original Jack Rose Rezept den Begriff Cider Brandy. Cider Brandy ist ein Brand aus Apple Cider und darf unter dieser Bezeichnung nur von der britischen Firma Somerset hergestellt werden. Damit wäre die Frage nach dem passenden Produkt eigentlich relativ schnell geklärt, hätte Somerset diese Lizenz nicht erst 1989 erhalten. Zu Lebzeiten Grohuskos kann der Begriff “Cider Brandy” also vieles bedeutet haben.

Gang und Gäbe ist auch die Verwendung von Calvados für den Jack Rose. Schon 1914 verwendet ihn Jacques Straub für sein Jack Rose Rezept. Allerdings ist dieser Calvados etwas komplett anderes gewesen, als das, was wir heute unter dem Begriff verstehen. Heutzutage ist Calvados ein geschützter Begriff und darf nur unter Einhaltung ganz bestimmter Regionaler sowie produktionstechnischer Bestimmungen Verwendet werden. Diese Regelung, die “Appelation Calvados Pays d’Auge” existiert allerdings erst seit 1942. Eine der Bestimmungen für Calvados besagt, dass er mindestens drei Jahre im Fass gelagert sein muss. Das war aber früher anders und vielen Berichten zufolge war Calvados damals - vor Allem solcher, der zum Mixen von Drinks verwendet wurde - meist ungelagert.

Was bedeutet das nun für den Jack Rose? Betrachtet man die Tatsache, dass die meisten heute üblichen Jack Rose Rezepte sich auf jenes von Jacques Straub beziehen, so würde auch heute die Verwendung von Calvados nahe liegen; allerdings in einer Form, die heute nicht mehr existiert. Hat man also nicht zufällig eine ungelagerte Flasche Calvados von vor 1942 im Keller liegen, so wird es schwierig, ursprüngliche Jack Rose Rezepte nachzumixen.

Es gibt allerdings noch eine dritte Alternative, die sowohl für Grohuskos Ansatz, als auch für den von Straub äußerst passend wäre: Applejack. Applejack ist ein amerikanischer Apfelbrand und die älteste Spirituose der USA, sogar noch älter als American Whiskey. Applejack existiert sowohl fassgereift, als auch in ungelagerter Form. Letztere kommt also noch mit am nähesten an die Art von Calvados, mit der Jacques Straub seinen Jack Rose Cocktail machte. Zudem erfreute sich Applejack Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA sogar noch größerer Popularität als heute, weshalb es auch äußerst wahrscheinlich ist, das Jacob Grohusko diesen meinte, als er von “Cider Brandy” sprach.

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