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Liköre
Liköre
Die Welt der Liköre ist extrem vielfältig. Es gibt sie in nahezu allen Geschmacksrichtungen, von Kräuterlikören über Frucht-Liköre bis hin zu cremigen und schokoladigen Likören. Aber was genau ist ein Likör eigentlich?
Liköre haben ihren Ursprung im 13. Jahrhundert in der Medizin. Heilpflanzen legte man in Alkohol ein, damit dieser den Pflanzen die ätherischen Öle entziehen konnte. Heutzutage dienen Liköre nicht nur aus medizinischer Sicht in Form von Auszügen, sondern sind vor allem auch zum Genussmittel avanciert.
Was sind Liköre, und wie definiert man sie?
Für einen Likör braucht man zunächst eine alkoholische Basis. Meist ist das Neutralalkohol. Allerdings gibt es auch Liköre auf Basis von Rum, Whisky und vielen weiteren Spirituosen. Diese Alkoholbasis wird nun durch ein Aroma ergänzt. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen.
Mazeration:
Bei der Mazeration werden die gewünschten Aroma-gebenden Stoffe in Alkohol eingelegt, welcher ihnen Farbe und Geschmack entzieht. Diese Methode findet oft bei Kräuterlikören Anwendung.
Destillation:
Es gibt auch Liköre, die nach der Mazeration destilliert werden. Entweder, um ein Farbloses und allergenfreies Produkt zu erhalten, oder um bestimmte Aromen etwas feiner herauszuarbeiten. Dies wird oft bei Zutaten getan, denen die Hitze der Destillation nichts ausmacht, wie etwa Aprikosenkernen bei Amaretto oder Orangen bei Triple Sec.
Blending:
Beim Blending wird der Basisalkohol des Likörs mit aromatischen Flüssigkeiten verschnitten. Dies passiert zum Beispiel oft bei Fruchtlikören, indem der Alkohol mit dem gewünschten Fruchtsaft geblended wird.
Es gibt auch Liköre, bei denen ein Mazerat und ein Destillat geblendet werden, da beide Methoden den Aromastoffen unterschiedliche Nuancen entziehen und man so ein besonders facettenreiches Produkt erzeugen kann.
Nachdem man den Alkohol auf eine der genannten Weisen aromatisiert hat, passt man in manchen Fällen nun den Alkoholgehalt an die gewünschte Stärke an. Ein Likör muss einen Mindestalkoholgehalt von 15% aufweisen. Wie weit der Alkoholgehalt darüber liegt, hängt meist davon ab, bei welcher Trinkstärke sich die Aromen am besten entfalten. Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass Liköre sich durch einen, im Verhältnis zu Spirituosen, niedrigeren Alkoholgehalt definieren. Dies stimmt allerdings nicht, denn einen vorgeschriebenen Maximalalkoholgehalt für Liköre gibt es nicht, was beispielsweise Chartreuse mit über 50% ABV eindrucksvoll unter Beweis stellt.
Im letzten Schritt erhält der Likör die Zutat, durch die er sich tatsächlich definiert: Zucker.
Damit ein Getränk als Likör bezeichnet werden kann, muss es einen Zuckergehalt von mindestens 100g pro Liter enthalten. Eine weitere Unterkategorie von Likören ist die Creme. Ein Likör wird als Creme bezeichnet, sobald er einen Zuckergehalt von mindestens 250g pro Liter hat. Die einzige Ausnahme bildet die Creme De Cassis. Diese muss einen Mindestgehalt von 400g Zucker pro Liter aufweisen.