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Brandy Stinger

Brandy Stinger

Beschreibung

Alle Zutaten mit Eiswürfeln in ein Rührglas geben und kaltrühren. Anschließend in eine Cocktailschale strainen und mit ein paar Minzspitzen garnieren. Alternativ: Brandy und Creme de Menthe mit Eiswürfeln in einen Tumbler geben und verrühren. Nach und nach während dem Rühren Eiswürfel nachlegen bis das Glas beinahe voll ist. Das Glas mit Crushed Ice auffüllen und mit ein paar Minzspitzen und einem Strohhalm garnieren.

Zutaten

-5cl Cognac

-2cl Creme De Menthe

-Deko: Minzspitzen

Woher kommt der Brandy Stinger Cocktail?

Der Brandy Stinger gehört neben dem Grasshopper wohl zu den bekanntesten Creme de Menthe Cocktails. Auch wenn es dutzende Drinks mit Creme de Menthe weiß oder grün gibt, sind die meisten davon heutzutage eher etwas in Vergessenheit geraten. Das liegt unter Anderem wohl daran, dass viele Creme de Menthe Drinks ein Produkt der 80er Jahre sind, welche abgesehen von einigen Ausnahmen nicht unbedingt für ausgefeilte Cocktailkunst bekannt sind. Der Brandy Stinger unterscheidet sich aber allein durch seine Einfachheit schon von seinen farbenfrohen Nachfahren und besticht als simpler, aber eleganter Drink. Zudem hat er noch nie mit dem Fluch der Disco Ära zu kämpfen gehabt, da er viel älter ist.

Lange Zeit wurde angenommen, dass der Brandy Stinger von Bartender Jacques Straub stammt, da der Drink das erste Mal in seinem Buch von 1914 schriftlich veröffentlicht wurde. Neuere Nachforschungen haben allerdings eine ganz andere Entstehungsgeschichte des Brandy Stinger ans Licht gebracht. Cocktailhistoriker David Wondrich schreibt die Erfindung des Stinger nämlich keinem Bartender zu, sondern vielmehr Reggie Vanderbilt, einem amerikanischen Millionär, der um das Jahr 1900 lebte.

Vanderbilt war berüchtigt dafür ein begeisterter Hobbybartender zu sein. Sogar seine Hausbar in seinem New Yorker Wohnsitz war eine exakte Nachbildung einer tatsächlichen Taverne aus Frankreich. Dort hatte Vanderbilt regelmäßig Cocktail-Partys, auf denen er auch diverse Eigenkreationen servierte, wie auch den Brandy Stinger.

Autor Jere Sullivan bestätigt diese Geschichte in seinem 1930 erschienenen Buch “The Drinks Of Yesterday” und beschreibt den Brandy Stinger als einen Cocktail, der vor Allem in der High Society sehr beliebt war.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es einige Stimmen gibt, die behaupten der Brandy Stinger sei nur ein Twist auf einen The Judge Cocktail. Dieser besteht aus Brandy, Zucker und Creme de Menthe. Das es sich hier mindestens um eine Inspiration für den Brandy Stinger handelt, scheint mehr als wahrscheinlich, wobei es allerdings keinerlei Quellen dafür gibt, die dies verneinen oder bestätigen.

Man sagt der Name “Stinger” kommt daher, wie der Drink einst beschrieben wurde: “The Creme de menthe takes the brandy it’s sting”. Damit ist gemeint, dass die Creme de Menthe den Brandy etwas sanfter und bekömmlicher macht.

Was ist ein Brandy Stinger?

Dadurch, dass das Brandy Stinger Rezept nur aus zwei Komponenten, einer Spirituose und einem Likör, besteht, reiht er sich zwar nicht wirklich in eine der großen Drinkkategorien ein, ist aber vergleichbar mit zahllosen bekannten Drinks wie dem Rusty Nail, Black Russian oder B&B.

Der Brandy Stinger ist ein eleganter, wenn auch gehaltvoller Drink und kann deshalb guten Gewissens auch als After-Dinner-Drink bezeichnet werden. Dies und seine einfache Zubereitung werden wohl zusätzlich eine große Rolle im Bezug auf seine Popularität gespielt haben.

Wie macht man einen Brandy Stinger?

Die Brandy Stinger Zutaten sind denkbar einfach: Brandy oder Cognac und eine meist weiße Creme de Menthe. Allerdings ist es beim Brandy Stinger wie mit den meisten Zwei-Komponenten-Drinks. Er gelingt nicht so einfach, wie es das Rezept vielleicht vermuten lässt. Bei Drinks wie dem Brandy Stinger ist es wichtig präzise und mit guten Zutaten zu arbeiten, da ein Fehler sehr schnell auffällt. Er kann sich nämlich nicht so leicht hinter anderen Zutaten verstecken.

Wie süß oder trocken der Brandy Stinger werden soll ist oft sehr subjektiv. Wir empfehlen daher mit einer fixen Menge Brandy zu starten und sich dann mit der Creme de Menthe Stück für Stück an das gewünschte Endresultat heranzutasten. Entschließt man sich dafür den Brandy Stinger auf Eis zu rühren, so reicht oftmals schon eine geringe Menge Creme de Menthe. Wählt man allerdings den klassischen Ansatz, den Brandy Stinger zu shaken, so sollte man etwas mehr Creme de Menthe verwenden. Beim Shaken entsteht nämlich mehr Schmelzwasser. Dadurch braucht man auch etwas mehr Zucker in seinem Drink, um nicht zu riskieren, dass er zu dünn und wässrig schmeckt.

Auch die Qualität der Brandy Stinger Zutaten spielt eine wichtige Rolle. Auch wenn der Name auf Brandy schließen lässt, kann man davon ausgehen, dass der Brandy Stinger in seinen Anfängen hauptsächlich mit Cognac zubereitet wurde. Dieser hat nämlich erst Ende des ersten Weltkrieges seine geschützte Herkunftsbezeichnung erhalten und es war davor nicht unüblich Cognac in Cocktailrezepten ebenfalls als “Brandy” zu bezeichnen.

Das macht auch geschmacklich Sinn. Die zusätzliche Süße eines spanischen Brandy kann in diesem Rezept schnell dazu führen, dass der Brandy Stinger seine Balance verliert und zu süß wird. Mit einem eleganten Cognac erzielt man hier leichter ein überzeugendes Ergebnis.

Bei der Creme de Menthe sollte man noch etwas vorsichtiger sein. Anders als der Name es vielleicht vermuten lässt, ist diese traditionell kein reiner “Minzlikör”, sondern vielmehr ein Kräuterlikör. Auch wenn die Minze hier zugegeben eine mehr als dominante Rolle beim Geschmack spielt. In den Achtzigern wurde der Markt aber zunehmend mit künstlich schmeckenden, quietschgrünen Likören überschwemmt. Ob eine Creme de Menthe weiß oder grün ist, spielt zunächst zwar nur optisch eine Rolle, jedoch sollte man bei Creme de Menthe Grün besonders darauf achten, ob es sich hier um eine tatsächliche Creme de Menthe handelt, oder eben nur um einen Pfefferminzlikör.

Abschließend noch ein paar Worte zur Präsentation des Brandy Stinger. Straub schlug 1914 das Servieren in einer Coupette vor, was sich auch bis heute weitestgehend so gehalten hat. Durch seine Ähnlichkeit zum Mint Julep gibt es heute aber auch Stimmen, die vorschlagen, den Brandy Stinger auf Crushed Ice zu servieren. Straubs Methode ist zwar eindeutig die elegantere, jedoch kann dem Brandy Stinger etwas mehr Verwässerung auch gut tun, entscheidet man sich für einen etwas höheren Anteil an Creme de Menthe.

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